Die Bundesregierung unterstützt Kommunen mit insgesamt 820 Millionen Euro dabei, die Digitalisierung im Sinne einer nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung zu gestalten. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat hat im Juli 2021 neue „Modellprojekte Smart Cities“ bekanntgegeben. Die Kreise Schleswig-Flensburg, Nordfriesland und die Stadt Flensburg gehören mit einem Gemeinschaftsprojekt dazu.
Die Idee der Smart City als intelligente, zukunftsorientierte Stadt geht zurück auf die Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt und auf die New Urban Agenda der Vereinten Nationen, die als Ergebnis der Habitat III-Konferenz zu Wohnen und nachhaltiger Stadtentwicklung in Quito weltweit Maßstäbe für die Stadtentwicklung der kommenden zwanzig Jahre setzte.
Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung hat eine neue Smart City Charta für Deutschland herausgegeben und darin folgende Grundsätze formuliert:
• Die Stadt der Zukunft soll lebenswert und liebenswert sein. Sie stellt den Menschen in den Mittelpunkt und unterstützt lokale Initiativen, Eigenart, Kreativität und Selbstorganisation.
• Die Stadt der Zukunft soll vielfältig und offen, partizipativ und inklusiv sein. Sie verwirklicht integrative Konzepte zur Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben.
• Die Stadt der Zukunft soll klimaneutral und ressourceneffizient sein. Sie fördert umweltfreundliche Mobilitäts-, Energie-, Wärme-, Wasser-, Abwasser- sowie Abfallkonzepte und trägt zu einer CO2-neutralen, grünen und gesunden Kommune bei.
• Die Stadt der Zukunft soll wettbewerbsfähig und florierend, aufgeschlossen und innovativ sein.
• Die Stadt der Zukunft nutzt Sensorik, Datengewinnung und -verarbeitung, neue Formen der Interaktion und des Lernens.
• Die Stadt der Zukunft soll sicher und raumgebend sein.
Im Rahmen der Studienreihe „Future Cities“ hat die Unternehmensberatung FTI-Andersch fünf Städte weltweit analysiert, an denen sich zukünftige Trend bereits jetzt ablesen lassen. Dazu gehören Songdo City in Südkorea, Bergen in Norwegen, Woven City in Japan, Masdar City in Abu Dhabi und Paris in Frankreich.
Diese weltweiten Trends beeinflussen die Zukunft der Städte:
• Weltweit experimentieren Städte damit, wie die digitale Vernetzung das Leben lebenswerter machen kann. Im spanischen Santander melden Mülltonnen digital, wenn sie voll sind.
• Dezentralisierte Stadtkonzepte: Dafür ist das Konzept „Stadt der Viertelstunde“ aus Paris beispielhaft. Alle notwendigen Bedürfnisse sollen innerhalb eines Umkreises von 15 Gehminuten befriedigt werden können.
• Mobilität: Der klassische Individualverkehr wird mittelfristig nicht verschwinden, aber das Autofahren wird zurückgedrängt und durch alternative Angebote ersetzt.
• Stadt und Natur sind kein Gegensatz: Auch in der Stadt kann man im Grünen wohnen. Wenig Verkehr und viel Grünflächen sorgen für bessere Luft und ein gesundes Wohnklima.
Passend dazu könnte Sie interessieren: Stadtentwicklung: Unterschiedliches Tempo bei Klimaschutz und Klimaanpassung
Haben Sie Fragen dazu, welche Veränderungen in Ihrer Stadt geplant sind und womit Sie rechnen können?
Kontaktieren Sie uns ganz unverbindlich.
Wir beraten Sie gern.