Forschende des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS) und der Universität Potsdam haben erstmals ein vergleichendes Ranking für die Aktivität von Städten in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung erarbeitet.
Städte sind gleichermaßen Verursacher von Treibhausgasen und vom Klimawandel besonders betroffen. Hitzewellen, Starkregen und Stürme richten in ihnen schwere Schäden an. Einige Städte engagieren sich bereits seit 30 Jahren für den Klimaschutz: Sie verringern Treibhausgasemissionen, indem sie den Autoverkehr regulieren, und fördern die Gebäudeeffizienz. Sie ergreifen Maßnahmen für die Klimaanpassung durch Flächenentsiegelung und Fassadenbegrünung.
Die Forschenden haben die Strategien von 104 Groß- und Mittelstädten in Deutschland bewertet und in eine Rangfolge gebracht. Untersucht wurden alle kreisfreien deutschen Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern – differenziert nach ihrer Größe. Ihre Aktivitäten wurden anhand öffentlich zugänglicher Informationen erhoben.
Die größten Städte führen das Feld an. Berlin steht an erster Stelle. Neben der Hauptstadt dominieren Hamburg, Bremen, München und Frankfurt am Main die Top 20 des Gesamtrankings. Überrascht hat das Forschungsteam, dass manche kleinere Städte Spitzenpositionen im Klimaschutz belegen, während sie in der Klimaanpassung weniger aktiv sind. Zu dieser kleinen Gruppe gehören unter anderem Städte wie Emden, Kempten und Kaiserslautern. Das zeigt: Auch Mittelstädte können Vorreiter im Klimaschutz sein, wenn ein lokaler politischer Wille und eine ausreichende Förderung zusammentreffen. Die drei genannten Städte sind alle speziell geförderte Masterplan-Kommunen, die ihre Treibhausgasemissionen bis 2045 um 95 Prozent gegenüber 1990 verringern wollen.
Bei Klimaschutz und -anpassung gleichermaßen aktive, jedoch seltener in internationalen Netzwerken präsente Städte sind unter anderem Bochum, Moers und Osnabrück. Auch die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam fällt in diese Gruppe und schneidet für eine kleine Großstadt im Gesamtranking sehr gut ab. In Schleswig-Holstein erreichten Lübeck und Kiel Plätze im oberen Drittel, während Neumünster und Flensburg noch Nachholbedarf haben.
Um den Klimaschutz stärker ins öffentliche Bewusstsein zu tragen, initiierte die Stadträtin für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt in Kiel im September 2021 die 1. Kieler Klimawoche mit den Themen „Energiewende – Wie sehen die Energieinfrastrukturen der Zukunft aus?“, „Mit Freiraum Stadt machen“, „Mobilität in Stadt, Land und Wasser“ und „Weniger ist mehr? Zero Waste und Nachhaltiger Konsum“.
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