In ganz Schleswig-Holstein gibt es immer noch weit abgelegene und dünn besiedelte Gegenden, in denen es den Gemeinden schwer fällt, die notwendige Infrastruktur – Nahversorgung mit Läden, Ärzten, Post, Bank – aufrechtzuerhalten. Dazu zählen unter anderem einige Regionen nahe der Dänischen Grenze, in Dithmarschen oder in der Flusslandschaft Eider-Treene-Sorge. Tourismus in seiner sorgfältig angepassten Form kann dann ein sehr geeignetes Mittel sein, um punktuelle Verbesserungen für alle Beteiligten im ländlichen Raum zu erreichen.
Die Tourismusbranche hatte durch die Pandemie während der vergangenen zwei Jahr schwer zu kämpfen. Im Februar 2022 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland aber schon wieder 18,8 Millionen Übernachtungen. Das waren mehr als zweieinhalb Mal so viele wie im Februar 2021, als aufgrund der Corona-Pandemie ein Beherbergungsverbot galt. Im Vergleich mit dem Vorkrisenmonat lagen die Zahlen jedoch noch um 37,3 Prozent niedriger. Die größten Einbußen verzeichneten Hotels, Gasthöfe und Pensionen. Private Ferienunterkünfte standen besser da. Campingplätze konnten das Vorkrisenniveau vom Januar 2020 halten.
Fehlende Touristen machten aber auch in den angrenzenden Bereichen deutlich, wie wichtig der Tourismus für die ganze Region ist. Er fördert die Lebensqualität all jener, die sich entschieden haben, ländlich zu leben. Touristische Angebote stärken die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner im ländlichen Raum.
Ein Pilotprojekt der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) unter dem Namen „Nachhaltigkeit und Qualität als Chance für mittelständische Tourismusanbieter“ beschäftigte sich mit der Stärkung kleiner und mittelständischer touristischer Unternehmen vor allem in ländlichen Regionen. An der exemplarischen Untersuchung einiger Gemeinden am Nationalpark Eifel zeigte sich das hohe Innovationspotenzial der touristischen Leistungsträger. Eine große Anzahl von Hotels und Gasthöfen in der untersuchten Region entwickelte sehr engagiert kreative Erlebnisangebote für ihre Gäste.
Deutlich wurde, dass der Tourismus im ländlichen Raum sowohl die Wirtschaftskraft als auch die Lebensqualität erheblich stärkt und verbessert. Die touristischen Aktivitäten stellen eine indirekte Förderung des wichtigen ländlichen Raums dar. Sie fördern nicht nur isoliert die Tourismuswirtschaft, sondern erhöhen vielmehr die Lebensqualität insgesamt in ländlichen Räumen.
Die Touristen erhöhen die Nachfrage nach Dienstleistungen wie Fahrradverleih und Reparaturservice, Wellness, Gesundheit, geführte Wanderungen, kulturhistorische Vorträge, handwerkliche Seminare, Sportaktivitäten, Kunstprojekte und vieles mehr. Die Tourismusanbieter sind erfinderisch, wissen die Besonderheiten der Lage zu nutzen und beziehen die Einheimischen zu deren eigenen Vorteil mit ein.
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