Orientierung darüber, wo in Deutschland klimawirksame Ökosysteme liegen, gibt erstmals der Ökosystematlas des Statistischen Bundesamtes. Der erste Blick auf die Landkarte offenbart sofort, dass der Norden Deutschlands auf eine große Anzahl von Ökosystemen verweisen kann. Die Vielfalt der Ökosysteme variiert regional stark.
Ökosysteme haben eine große Bedeutung für den Klimaschutz und die Biodiversität. Der Ökosystematlas basiert auf der lückenlosen Flächenbilanzierung aller Ökosysteme, die erstmals bundesweit durchgeführt wurde. Dabei werden Siedlungsflächen und Verkehrsinfrastruktur, Agrarland, Wälder und Gehölze, semi-natürliches Offenland, Binnengewässer und Meeresgewässer unterschieden. Die verschiedenen Ökosysteme, beispielsweise Auenwälder oder Moore, wurden flächenscharf erfasst. Auf diese Weise wird die landschaftliche Vielfalt regional sichtbar.
Nutzerinnen und Nutzer können sich für jede Gemeinde beziehungsweise jeden Gemeindeverband genaue Flächenangaben zu insgesamt 74 verschiedenen Ökosystemklassen anzeigen lassen. Dazu gehören unter anderem Streuobstwiesen, Baumschulen, Feldhecken, Moorwälder mit Laubbäumen, Auenwälder, Heideland, Feuchtgebiete oder Küstendünen.
Regionale Unterschiede werden sichtbar: Im Jahr 2018 hatte die Gemeinde Backnang im Südwesten Deutschlands mit rund 1.900 Hektar beziehungsweise elf Prozent ihrer Gemeindefläche den höchsten Anteil Streuobstwiesen. In der Gemeinde Wittstock/Dosse im Nordosten war Heideland mit rund 3.300 Hektar oder acht Prozent der Gemeindefläche landschaftsprägend. Feldhecken sind am weitesten in Schleswig-Holstein verbreitet, während Mischwälder vor allem im Süden Deutschlands vorkommen. Auch die Veränderung der Ökosysteme im Vergleich von 2015 zu 2018 wird dargestellt.
Wer seinen Wohnort frei bestimmen kann und dafür eine gesunde Umgebung sucht, ist im Norden Deutschlands besonders gut aufgehoben. Der Ökosystematlas weist etwa für Südtondern, das nordwestlichste Amt Schleswig-Holsteins, detailliert aus, wie die Flächen dort genutzt werden und welche Ökosysteme vorkommen. Dort und im Bereich der Eider, etwas nördlich von der Mitte Schleswig-Holsteins, gibt es beispielsweise besonders viele Feuchtgebiete.
Der Ökosystematlas ist für die Öffentlichkeit bestimmt und lässt sich leicht nutzen, wenn man sich in die Bedienung ein wenig eingefuchst hat. Die Flächenbilanz soll erst der Anfang eines umfassenden Berichtssystems der Ökosystemgesamtrechnungen sein. In einem nächsten Schritt soll der Zustand der Ökosysteme bilanziert werden. Sie finden den Atlas unter den Stichwörtern Destatis Oekosystematlas im Internet.
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