Einige Gemeinden in Deutschland machen vor, wie man ländliches Leben mit hohen Ansprüchen an Gemeinschaft, Versorgung und Infrastruktur verbinden kann.
Im digitalen Dorf Spiegelau-Frauenau hat das Bayerische Wirtschaftsministerium ein Pilotprojekt umgesetzt. Der ländliche Raum soll mit Digitalisierungsangeboten noch attraktiver und zukunftsfähiger gemacht werden. Digitalisierung um jeden Preis ist nicht das Ziel, aber da, wo es sinnvoll ist, kann sie die Menschen in ihrem Alltag unterstützen. Im Pilotprojekt wird deutlich, was digitale Nachbarschaft bedeutet. Alle Lebensbereiche und Anwendungen sind digital vernetzt: Es gibt eine Rathaus-App mit Servicedienstleistungen, eine Schul-App zur Kommunikation zwischen Eltern und Lehrkräften, die Vereins-App für die Zusammenarbeit von Vereinsarbeit und Ehrenamt, Angebote zum Nahverkehr, Co-Working und den Livestream der Gottesdienste.
Das brandenburgische Treuenbrietzen setzt im Ortsteil Feldheim den Schwerpunkt auf Energie: Die kleine Dorf ist eine der wenigen völlig energieautarken Gemeinden Deutschlands. Strom und Wärme werden zu 100 Prozent vor Ort aus Wind- und Biogasanlagen kostengünstig und klimaneutral produziert. Die Energie gelangt über private Nahwärme- und Stromnetze direkt zu den Abnehmern. Das kleine Dorf mit nur rund 130 Einwohnern kann auf diese Weise mehr als seinen eigenen Bedarf decken. Das ist ein echter Vorteil in Zeiten des Klimawandels und stark steigender Energiepreise. Mit diesem Konzept hat sich der Ort in den vergangenen 20 Jahren zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort und Tourismusmagneten entwickelt.
Auch in Schleswig-Holstein sind schon viele Dörfer auf einem gutem Weg. Alle drei Jahre richtet das Land Schleswig-Holstein den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ aus. Der Landes-Wettbewerb zeichnet Gemeinden aus und honoriert Projekte vor Ort, die das Landleben attraktiv und zukunftssicher gestalten.
Die gelebte Kultur des Miteinanders kann gerade in Krisenzeiten ein starker Ausdruck und Wegbereiter von zukunftsfähigen Strukturen sein. Sie stärkt die dörfliche Identität und gibt Impulse. Einige Gemeinden gehen mit gutem Beispiel voran.
In der Gemeinde Todesfelde entsteht aus einer ausgedienten, alten Fahrzeughalle der Feuerwehr ein multifunktionaler Dorftreffpunkt. In Boren wird eine in die Jahre gekommene Sporthalle zukunftsfähig gemacht. In Osterby kauft die Gemeinde eine Gaststätte und baut sie zu einem Dorfgemeinschaftszentrum um. In Ascheffel wird aus einem ehemaligen Verwaltungsgebäude ein neues Dienstleistungszentrum. Aus einem ehemaligen Bankgebäude in Jevenstedt wird ein Ärztehaus. Die Gemeinde Husby in Angeln baut eine Freizeitanlage vor allem für Kinder und Jugendliche. In Nortorf wird aus dem Kesselhaus ein Veranstaltungszentrum mit Schallplattenmuseum. Im Owschlag ist die Grundschule in ein Dorfgemeinschaftshaus umgebaut worden.
Diese Projekte fördern die Ortskernentwicklung und stärken die Gemeinschaft. Die Konzepte werden von einer oder mehreren Gemeinden gemeinsam mit Vereinen, Verbänden und der Bevölkerung entwickelt. Im wesentlichen geht es um Themen wie Grundversorgung, Gebäudeleerstände, Reduzierung der Flächen-inanspruchnahme, Auswirkungen des demographischen Wandels, Klimaschutz und Digitalisierung.
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