Ein Umdenken auf allen Ebenen ist durch den Ukrainekrieg und die enorm gestiegen Energiekosten jetzt schneller notwendig als bisher gedacht. Die Bundesregierung begleitet diese Phase mit unterstützenden Maßnahmen für Hauseigentümer:innen durch die Änderung wichtiger Gesetze.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) enthält wichtige Neuerungen für Eigentümer:innen. Wer eine Photovoltaik- bzw. Solaranlage auf dem Dach installieren will, kann zukünftig zwischen zwei unterschiedlichen Tarifen wählen, um den selbst gewonnenen Solarstrom in das Netz einzuspeisen. Der Strom kann zukünftig wie bisher teilweise selbst verbraucht werden. Wer seinen privat produzierten Strom aber komplett ins Netz einspeisen will, soll dafür in Zukunft doppelt so viel bekommen wie heute.
„Wer eine Anlage plant, sollte die geplante Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Blick behalten“, rät Stiftung Warentest. Anlagenbetreiber, die den erzeugten Strom komplett ins Netz einspeisen, erhalten nämlich bis zu 13,4 Cent pro Kilowattstunde. Für Anlagen mit Eigenverbrauch soll alles beim Alten bleiben, sie erhalten nur bis zu 6,53 Cent pro Kilowattstunde.
Eine Solaranlage auf dem Dach lohnt sich nach dem alten Modell nur unter bestimmten Umständen, das haben Finanztest-Berechnungen gezeigt: Eine Rendite von drei bis vier Prozent ist langfristig drin. Dieses Ergebnis erreicht man bisher aber mit der alleinigen Einspeisung ins Netz nicht. Noch nicht einmal ein kostendeckender Betrieb sei auf diese Weise möglich. Dagegen wird der Eigenverbrauch im eigenen Haushalt zum Waschen, Kochen oder zum Laden eines E-Autos immer attraktiver. Das gilt natürlich umso mehr, seit zum Jahresbeginn die Energiepreise in die Höhe geschossen sind.
Über die Rentabilität einer Solaranlage entscheiden der Preis der Anlage, der Stromertrag, der Anteil des selbst verbrauchten Stroms und die Entwicklung der Strompreise.
Unabhängig davon, für welches Heizsystem sich Immobilieneigentümer entscheiden, die Solaranlage auf dem Dach ist eine sinnvolle Ergänzung. Sie kann alle Heizsysteme unterstützen, besonders wenn Öl und Gas als Energieträger bald ausscheiden. Übrigens gibt es auch Lösungen für diejenigen, die kein eigenes Dach, aber einen Balkon haben. Stiftung Warentest bietet Informationen rund um Mini-Solaranlagen beispielsweise für Mieter.
Solaranlagen lohnen sich eindeutig auch im hohen Norden. Der Deutsche Wetterdienst meldet für Schleswig-Holstein im Jahr 2021 rund 1.570 Stunden Sonnenschein. Mit nahezu 675 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Frühjahr 2022 ihr Soll sogar um 45 Prozent.
Um den Solarstrom im Eigenverbrauch besser nutzen zu können, werden Stromspeicher zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Sie speichern den vorübergehend nicht benötigten Solarstrom und geben ihn wieder ab, wenn er gebraucht wird. Wegen der hohen Preise lohnte sich eine solche Anschaffung bisher kaum, doch das ändert sich gerade.
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