Eigentümerinnen und Eigentümer von Immobilien sollten nicht unnötig lange warten, um ihr Haus oder ihre Wohnung an die Erfordernisse der Zukunft anzupassen. Klimafreundlich heizen und Strom erzeugen spart schon heute Kosten und nützt der Umwelt.
Bevor die Wärmeversorgung umgestellt wird, sollte das Haus zuerst fit gemacht werden für die Erneuerbaren. „Damit sind Maßnahmen am und im Gebäude gemeint, etwa eine Dämmung und ein hydraulischer Abgleich der Heizung“, erklärt Frank Hettler von Zukunft Altbau. Erneuerbare-Heizungen arbeiten bei einem niedrigen Temperaturniveau oft wesentlich effizienter. Deshalb muss die Vorlauftemperatur des Heizsystems auf maximal 55 Grad Celsius sinken, besser sogar auf unter 50 Grad.
Bei der Stromversorgung liegt die Lösung auf dem Dach. Photovoltaikmodule sind der einzige Bestandteil des Hauses, der mehr einbringt, als er kostet. Rund fünf Prozent Rendite pro Jahr sind für mittlere Hausdachanlagen drin – mehr als bei den meisten sonstigen Geldanlagen. Der Strom wird entweder selbst verbraucht oder gegen eine Vergütung in das Netz eingespeist. Solarstrom verkleinert den CO2-Fußabdruck. Die Photovoltaikanlage muss übrigens nicht zwingend Richtung Süden ausgerichtet sein. Auch eine Ost- oder West-Ausrichtung liefert gute Erträge.
Der Anschluss an ein Wärmenetz bietet sich an, wenn das vor Ort möglich ist. Für Schleswig-Holstein gibt es eine Wärmenetzkarte im Internet, die Auskunft gibt über Standort und Lage des Wärmenetzes, den Betreiber, dessen Anschrift und den Primärenergiefaktor. Wärmenetze werden in dicht bebauten Quartieren in den kommenden Jahren deutlich an Bedeutung zunehmen. Die Wärme stammt überwiegend aus erneuerbaren Wärmequellen – etwa aus Solarthermie oder Bioenergieanlagen.
Wo es kein Wärmenetz gibt, erlauben Wärmepumpen eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Dass die Wärmeerzeuger auch im Bestand gut funktionieren, hat das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE aufgezeigt. Den überwiegenden Teil der Energie gewinnen Wärmepumpen direkt aus der Umwelt – entweder aus der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser. „Dort steht die Wärme praktisch unbegrenzt zur Verfügung“, erklärt Gerhard Freier von der Ingenieurkammer Baden-Württemberg. „Um die Temperatur auf das notwendige Niveau anzuheben, benötigen Wärmepumpen elektrischen Strom, der immer häufiger von Windrädern und Solaranlagen kommt. Das macht die Technologie Jahr für Jahr klimafreundlicher.“
Holz- oder Pelletkessel kommen für Gebäude in Betracht, die kein Niedertemperaturniveau erreichen können. Das ist häufig der Fall bei denkmalgeschützten Gebäuden. Für diese ist eine Holzheizung häufig die einzige Möglichkeit, ohne gut gedämmte Gebäudehülle annähernd klimaneutral zu heizen. Mit Holz zu heizen, ist in Ausnahmefällen sinnvoll, aber keine generelle Empfehlung für alle. Das Bundesumweltamt hält die Förderung dieser Heizungsart sogar für unvereinbar mit dem Klimaschutz.
Die Tiefe Geothermie hat durch die Erdwärmenutzung ein großes Potenzial für Nah- und Fernwärmenetze im urbanen Raum, bleibt allerdings bisher oft in Planung und Bürokratie stecken.
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