Zehn wissenschaftliche Institute haben an der Studie mitgearbeitet, über 70 Unternehmen haben ihre Branchenerfahrungen eingebracht, ein 45-köpfiger Beirat aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft hat mitgewirkt. Die dena-Leitstudie liefert der zukünftigen Bundesregierung eine Perspektive zur Erreichung von Klimaneutralität bis 2045. Sie macht deutlich, an welcher Stelle die Bürger:innen gefordert sind – nämlich in erster Linie in den Bereichen Verkehr und Gebäude.
Insgesamt wurden 84 Aufgaben definiert. Jede einzelne Aufgabe sei machbar, die Koordinierung sei aber eine Jahrhundertaufgabe, sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der dena. Die dena-Leitstudie hat vier Säulen für die Klimaneutralität formuliert: 1. Erhöhung der Energieeffizienz in der Industrie und im Gebäudesektor; 2. direkter Einsatz erneuerbarer Energien als Grundvoraussetzung; 3. Neben Strom werden erneuerbare gasförmige und flüssige Energieträger und Rohstoffe benötigt; 4. Ausbau und Erschließung neuer natürlicher und technischer „Senken“, um CO2-Emissionen zu verringern.
Für die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen hat Dena Sektoren genannt, die zusammenwirken müssen: • Der erste Sektor ist die Energieversorgung, weil dieser Bereich derzeit der größte CO2-Verursacher ist. Dort sollen Reduktionen am stärksten und am schnellsten erfolgen. Zentral ist, dass sich die erneuerbaren Stromkapazitäten bereits bis 2030 mehr als verdoppeln müssen. • An zweiter Stelle der höchsten Emissionen folgt die Industrie. Hier muss der Ausstoß allein bis 2030 um rund 36 Prozent sinken. Gebraucht wird eine transparente Treibhausgasbilanz in der gesamten Wertschöpfungskette. • Der Verkehrssektor steht aktuell an dritter Stelle der Emissionen und hat die größte Reduktions-aufgabe aller Sektoren: Schon bis 2030 muss der Ausstoß um rund 48 Prozent sinken. Als Maßnahmen werden die „Forcierung der Elektromobilität“ und ein „intensivierter Ausbau des ÖPNV“ genannt. • Für Immobilieneigentümer und Mieter:innen ist der vierte Sektor, der Gebäudebereich, am wichtigsten.
Im Gebäudebereich müssen die CO2-Emissionen allein bis 2030 um 44 Prozent sinken. Der Großteil der Minderungen entfällt auf Maßnahmen an der Gebäudehülle und technische Anlagen. Der Einsatz von Wärmepumpen und der Ausbau der Wärmenetze muss massiv vorangetrieben werden. Auch der Einsatz von klimaneutralen Brennstoffen muss sich schon bis 2030 mehr als verdreifachen. Bis 2045 erfolgt eine weitere Vervierfachung.
Der Gebäudesektor ist wegen seiner Vielschichtigkeit eine besondere Herausforderung. „Um Klimaneutralität im Gebäude-bestand zu erreichen, braucht es tiefgreifende Veränderungen mit hoher Geschwindigkeit. Gebäude mit dem schlechtesten Standard müssen zuerst angepackt (...) werden“, so Kuhlmann.
Hauseigentümer:innen müssen ihre Immobilien in den nächsten 20 Jahren energetisch fit machen. Betroffen sind rund 70 Prozent aller Wohngebäude. Begrüßenswert ist auf jeden Fall die bereits erfolgte Aufstockung der staatlichen Fördermittel für energetische Sanierungen von Bestandsgebäuden. Die Bürger Schleswig-Holsteins werden zukünftig von der bereits fortgeschrittenen Nutzung der Windenergie profitieren.
Passend dazu könnte Sie interessieren: Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch wächst
Haben Sie Fragen dazu, was Sie tun können, um Ihr Haus an die Erfordernisse der Klimawende anzupassen?
Kontaktieren Sie uns ganz unverbindlich.
Wir beraten Sie gern.