Schon seit den Neunzigerjahren wurden Projekte verwirklicht, deren Ziel der Nullenergieverbrauch war. 2007 gewann das von der TU Darmstadt entwickelte Plus-Energie-Haus den Solar Decathlon Wettbewerb. Bei dem Haus handelte es sich um einen Leichtbau, der mehr Energie erzeugt, als er verbraucht. Eingesetzt wurden Technologien zum energieeffizienten Bauen und zur effizienten Bereitstellung von Raumwärme, Warmwasser und Strom.
Die Notwendigkeit beim Bauen neue Technologien zu nutzen, ist heute wichtiger denn je. Denn der Bau- und Gebäudesektor ist in Deutschland für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich. Maßnahmen zum Energiesparen und im Sinne der Kreislaufwirtschaft sind deshalb in diesem Bereich besonders wirksam.
Das Umweltbundesamt berichtet: Der Betrieb der Gebäude verursacht in Deutschland etwa 35 Prozent des Endenergieverbrauchs und etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen. Klimaneutralität im Gebäudebestand zu erreichen, ist aber nicht nur ein Ziel, sondern auch eine große Herausforderung.
„Bis 2050 sollen laut EU-Kommission sämtliche Gebäude in der EU klimaneutral sein. Für die Immobilienwirtschaft hat dies zur Folge, dass besonders ineffiziente Gebäude, die der Effizienzklasse G angehören, bis 2030 renoviert werden müssen“, ergänzt Franziska Okunneck, Referentin für Standortpolitik der IHK zu Lübeck.
Richtungsweisende Beispiele
• Das geplante Wohnquartier „Zur Alten Täschnerei“ im baden-württembergischen Kuppenheim erreicht durch den effizienten Einsatz von Wärmeenergie aus dem Fluss Murg, die großflächige Nutzung von Solarenergie sowie konsequente Niedrigenergiebauweise einen Energieautarkiegrad von über 70 Prozent.
• In Düsseldorf sollen rund 8.800 Quadratmeter klimafreundliche Büromietflächen errichtet werden. Die Energie zum Beheizen und Kühlen des neuen Balanced Office Building BOB steht kostenlos aus regenerativen Quellen zur Verfügung. Über Erdwärme von unten und Photovoltaik versorgt sich das Gebäude zu 100 Prozent mit kostenloser Energie.
• Das derzeit nachhaltigste Gebäude in Deutschland ist das Büro- und Geschäftsensemble EDGE Südkreuz Berlin. Die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen hat dem wohl größten Holz-Hybridgebäude in Deutschland den Platin-Status verliehen. Die Bauweise – eine Kombination aus Holz, Systembau und Vorfertigung – spart im Vergleich zu konventionellen Bauweisen rund 80 Prozent CO2 ein.
• Wie die Zukunft moderner Gebäuden aussehen könnte, wird unter anderem an der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich erforscht. Wer wissen will, was dort aktuell geschieht, kann das Projekt virtuell besichtigen: www.empa-virtual.ch/nest.
Wer ein altes Haus oder eine bestehende Wohnung in Schleswig-Holstein besitzt oder kaufen und energieeffizent sanieren möchte, kann für Einzelmaßnahmen Fördermittel des Bundes beantragen. Für 2023 plant die Bundesregierung das neue Förderprogramm „Klimafreundliches Bauen“. Die neue Förderrichtlinie „Klimaschutz für Bürgerinnen und Bürger“ in Schleswig-Holstein ist in Vorbereitung und soll voraussichtlich zu Beginn des Jahres 2023 eingeführt werden.
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