Das Umdenken im Sinne des Klimaschutzes führt auch im Energiesektor in die richtige Richtung. Allerdings hat sich die Dringlichkeit von Maßnahmen wegen der politischen Lage rund um die Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 zugespitzt. Bis Lösungen mit alternativer Energie zur Verfügung stehen, werden sich die Verbraucher in Deutschland mit hohen Energiepreisen arrangieren müssen.
Die neue Bundesregierung hat sich ambitionierte Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energie gesetzt. Bis zum geplanten Anteil von 80 Prozent im Jahr 2030 ist der Weg aber noch weit. Damit der günstige, grüne Strom allen Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern sowie Mieterinnen und Mietern zur Verfügung steht, ist ein verstärkter Ausbau der Wind- und Solarenergie sowie der Stromnetze notwendig.
Schleswig-Holstein hat im Vergleich zu anderen Bundesländern auf See und an Land Wind im Überfluss – er muss nur richtig genutzt werden. Weniger windreiche Bundesländer denken stattdessen über eine Solarpflicht nach. In Baden-Württemberg gilt bereits ab 1. Mai 2022: Wer ein neues Wohnhaus bauen will, muss eine Solaranlage installieren lassen, ab 2023 gilt die Solarpflicht dort auch bei einer grundlegenden Dachsanierung. In Schleswig-Holstein gilt die Photovoltaik-Pflicht vorerst nur für öffentliche und gewerbliche Gebäude.
Im Jahr 2021 stammten gut 42 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien. Das zeigen Berechnungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für das Gesamtjahr 2021. Der Anteil der Erneuerbaren lag damit etwas niedriger als im Vorjahr. Im Jahr 2020 deckten erneuerbare Energien bereits knapp 46 Prozent des verbrauchten Stroms.
Ursache für den Rückgang des Anteils der erneuerbaren Energien waren die Witterungsverhältnisse im vergangenen Jahr. Zwar nahm die Stromerzeugung aus Solarenergie um fast fünf Prozent zu, aber die erste Jahreshälfte 2021 war deutlich windärmer als im Vorjahr.
Windenergie hat mit insgesamt 117 Mrd. kWh den weitaus größten Anteil an den erneuerbaren Energien. Windkraftanlagen an Land machten im Jahr 2021 mit 92 Mrd. kWh den größten Anteil der regenerativen Stromerzeugung aus. Gut 25 Mrd. kWh Strom stammten zusätzlich aus Windenergieanlagen auf See. Photovoltaikanlagen lieferten gut 51 Mrd. kWh, dicht gefolgt von Biomasse mit knapp 50 Mrd. kWh. Wasserkraftanlagen lieferten knapp 20 Mrd. kWh.
Der in Deutschland erzeugte und eingespeiste Strom stammte nach Angaben des statistischen Bundesamtes 2021 immer noch überwiegend aus konventionellen Energieträgern. Kohle war mit einem Anteil von 31,9 Prozent der wichtigste Energieträger zur Stromerzeugung. Ihr Anteil ist entgegen der Ziele sogar noch gestiegen. Der Anteil der Energie aus Kernkraft betrug 14,2 Prozent, der aus Erdgas 8,7 Prozent.
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