Binnen weniger Monate sind die Kosten für die Energieerzeugung explodiert. Das betrifft alle fossilen Brennstoffe sowie Strom. Autofahrer merken das beim Tanken sofort, Immobilieneigentümer und Mieter:innen möglicherweise erst später. Über 50 Grundversorger in Deutschland erhöhen ihre Preise deutlich. Die Regierungen in Frankreich, Spanien und Italien haben bereits drastische Maßnahmen angekündigt, um den Preisschock zu mildern.
Die Franzosen, die ihre Energie vom Hauptversorger des Landes beziehen, zahlen bereits 50 Prozent mehr als noch zu Beginn des Jahres. Die Regierung will den Gas- und auch den Strompreis bis zum nächsten Frühjahr festschreiben, ärmeren Haushalten helfen, Energieversorger staatlich stützen und die vorgesehene Erhöhung der Stromsteuer aussetzen. Auch Spanien und Italien haben gravierende Maßnahmen beschlossen. In Großbritannien können mehrere Gasanbieter aufgrund langfristiger Kundenverträge mit festen Vereinbarungen ihre Verpflichtungen nicht mehr erfüllen.
In Deutschland hat sich der Erdgaspreis in den vergangenen Monaten mehr als verdreifacht. Als Grund dafür werden unter anderem die knappen Bestände der Gasspeicher, die weltweit steigende Gasnachfrage und die CO2-Bepreisung genannt.
Die Bundesregierung hat die CO2-Bepreisung für die Bereiche Wärme und Verkehr erst im Januar dieses Jahres eingeführt. Sie will die Einnahmen in Klimaschutzmaßnahmen oder als Entlastung für Bürger:innen reinvestieren. Die Steuer ist von der Höhe der CO2-Emissionen abhängig und beträgt in diesem Jahr 25 Euro pro Tonne CO2. Bis 2025 klettert sie auf 55 Euro, für 2026 ist ein Preiskorridor von 55 bis 65 Euro vorgesehen.
Für Strom hat sich der Großhandelspreis an der Energiebörse seit vergangenem Herbst verdoppelt. Die in diesem Jahr ungewöhnlich früh eingetretene Verteuerung ist die Folge von Preissprüngen auf Europas Großhandelsmärkten. Geringere Kapazitäten aufgrund des Steinkohleausstiegs und des nicht so windreichen Septembers stehen einer steigenden Nachfrage nach Elektrizität gegenüber. Die Hälfte des Strompreises für den Endverbraucher setzt sich aus Steuern und Abgaben zusammen. Die EEG-Umlage hat einen Anteil am Strompreis von 21,4 Prozent und dient der Finanzierung der Stromproduktion aus erneuerbarer Energie.
Der Strom- und Gasverbrauch deutscher Haushalte hängt deutschlandweit von regionalen Besonderheiten ab. Dabei spielt auch das Wetter eine wichtige Rolle. In Schleswig-Holstein sind die Winter zwar oft nicht so streng und kalt wie anderenorts, dafür aber regen- und windreich. Je nach Gebäudealter und Bauart fallen im Norden im Vergleich mit anderen Regionen relativ hohe Heiz- und Stromkosten an. Energieeffiziente und energiesparende Immobilien werden daher in Zukunft weiter an Attraktivität zunehmen.
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