Die Bausubstanz in Schleswig-Holstein ist nicht besser oder schlechter als in anderen Bundesländern. Je nach Baujahr gibt es jedoch Besonderheiten bei der Sanierung, die ein Energieberater beurteilen sollte. Anfang August 2024 hat die Bundesregierung leider die Förderung für Energieberatungen gekürzt. Der maximale Fördersatz beträgt nur noch 50 Prozent der Beratungskosten, bisher waren es 80 Prozent. Für den individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) für Gebäude mit drei oder mehr Wohneinheiten lag die Obergrenze bisher bei 1.700 Euro, für Mehrfamilienhäuser wurde sie auf 850 Euro gesenkt.
Trotz dieser Kürzungen bleibt die Sanierungsförderung insgesamt attraktiv. Anfang September startete das neue KfW-Förderprogramm „Jung kauft Alt“. Es richtet sich an Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind, die eine Bestandsimmobilie mit niedrigem Energiestandard erwerben und sich verpflichten, diese energetisch zu sanieren. Für den Erwerb einer sanierungsbedürftigen Immobilie können zinsgünstige Förderdarlehen in Anspruch genommen werden, für die das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen Mittel zur Zinsverbilligung zur Verfügung stellt. Der Zinssatz für ein Darlehen mit einer Laufzeit von 35 Jahren und einer Zinsbindung von zehn Jahren beträgt derzeit beispielsweise 1,51 Prozent effektiv. Alle Informationen zum Programm „Jung kauft Alt“ (Wohneigentum für Familien – Bestandserwerb) finden Sie unter www.kfw.de/308
Auch für Eigentümer von Bestandsimmobilien gibt es eine Reihe von staatlichen Förderprogrammen. Gefördert wird beispielsweise die Sanierung eines Hauses zum Effizienzhaus mit bis zu 150.000 Euro Kredit pro Wohneinheit. Auch Einzelmaßnahmen wie der Kauf und Einbau einer neuen, klimafreundlichen Heizung werden gefördert. Denn eines ist sicher: Das Thema Energie und Sanierung wird weiterhin einen hohen Stellenwert haben, da Gebäude eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der Klimaziele spielen. Weitere Informationen zu staatlichen Fördermöglichkeiten finden Sie auf der Internetseite der KfW: www.kfw.de.
Derzeit wird an vielen Stellen daran gearbeitet, die Energieerzeugung und den Energieverbrauch effizienter zu gestalten. In Zukunft werden Verbraucher mehr Möglichkeiten haben, aktiv zur Klimawende beizutragen. Ein zentrales Konzept in diesem Zusammenhang ist Energy Sharing. Energy Sharing ermöglicht die gemeinschaftliche Nutzung erneuerbarer Energien in der Nachbarschaft, zum Beispiel Solarstrom vom Dach des Nachbarn oder Windenergie aus einem nahe gelegenen Windpark.
In einigen EU-Ländern wie Österreich gibt es bereits klare Regelungen für Energy Sharing und viele Bürger nutzen diese Möglichkeit aktiv. Das europäische „Recht auf Energy Sharing“ braucht nun auch in Deutschland einen praxistauglichen Rechtsrahmen, um die Energiewende weiter voranzubringen.
Wer nicht mehr lange auf neue Modelle und eventuell bessere Möglichkeiten warten kann oder will, sollte jetzt aktiv werden und prüfen, welche Sanierungsmaßnahmen sich für das eigene Haus wirklich lohnen. Wer ein altes Haus saniert, erhöht nicht nur die Lebensqualität in den eigenen vier Wänden, spart Monat für Monat Energiekosten und trägt aktiv zur Klimawende bei. Die Sanierung eines Hauses steigert außerdem nachhaltig den Wert einer Immobilie und macht sie zukunftssicher.
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