Die Mehrheit der Beschäftigten schätzt die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten und möchte sie auch nach der Coronazeit nutzen, lautet die Aussage des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation. Dagegen meint ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner: „Viele Beschäftigte sind das Homeoffice leid. Wirklich glücklich mit der Situation sind ohnehin nur Beschäftigte, die eine Wohnung haben, in der ausreichend Platz für einen separaten Arbeitsplatz oder gar ein Arbeitszimmer ist.“
Diese beiden gegensätzlichen Aussagen beschreiben die Situation gut: Homeoffice ist immer auch auf die funktionierende Kooperation von Arbeitgeber und Arbeitnehmer angewiesen. Während einer Ausnahmezeit sind alle kompromissbereit, kehrt der Normalzustand zurück, werden auf beiden Seiten andere Prioritäten gesetzt.
Der Leiter des Deutschen Instituts für Urbanistik Prof. Dr. Carsten Kühl bestätigt: „Die Coronapandemie wird die Bedürfnisse auf dem Wohnungsmarkt verändern. Die Möglichkeit zu Homeoffice in den eigenen vier Wänden oder der Wunsch nach mehr Naherholungsflächen sind Beispiele hierfür.“
Für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ist Flexibilität bei der Gestaltung der Arbeitsbedingungen ein Wettbewerbsfaktor geworden, zeigt die jüngste Befragung des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation. Das Institut nahm die Verschärfung der Pandemieregelungen im Mai 2021 zum Anlass, um Verbreitung und Akzeptanz von Homeoffice zu beleuchten. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der repräsentativen Kurzbefragung:
• 52 Prozent der Berufstätigen arbeiteten mindestens gelegentlich und 46 Prozent mehrmals pro Woche von zu Hause aus. Bei den häufigen Nutzerinnen und Nutzern ist das Homeoffice-Potenzial ausgeschöpft.
• Die Mehrheit der Befragten möchte das Homeoffice-Potenzial auch nach der Coronapandemie weitgehend nutzen. Rund 55 Prozent der Befragten wünschen sich, mindestens ab und zu von zu Hause aus arbeiten zu können.
• Rund 72 Prozent der Berufstätigen, deren Tätigkeit Homeoffice zulässt, sehen ein geeignetes Homeoffice-Angebot bei der künftigen Wahl einer neuen Arbeitsstelle als wichtig an.
Diese Zahlen legen nahe: Büroimmobilien werden sich verändern, überflüssig werden sie jedoch nicht. „Die Corona-Krise brachte im Bürosegment einen leichten Dämpfer mit sich. (...) die Art der Büronutzung wurde nun erst einmal entlang des Stichwortes ‚Homeoffice‘ hinterfragt“, erklärt das Hamburger Forschungsinstitut bulwingesa. „Einige Büroflächennutzer stellten Neuanmietungen allein aus wirtschaftlichen Gründen vorerst zurück, Projektplanungen wurden in die Zukunft verschoben und neue Projekte nicht angegangen.“
Ob Homeoffice in Zukunft ein selbstverständlicher Bestandteil des Lebens werden wird, hängt wesentlich von der Wohnsituation ab. Die Integration des Arbeitens in die Wohnungen bedeutet in der Regel eine Zunahme der Flächenbedarfe pro Kopf, gibt das difu-Institut zu bedenken.
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