Unwetter richten immer häufiger große Schäden an
So meldete der Deutsche Wetterdienst am ersten Oktoberwochenende den Orkan AMY, der in Deutschland als Sturmtief DETLEF bezeichnet wurde. Er trieb nicht nur auf den Britischen Inseln sein Unwesen, sondern war auch in Deutschland deutlich zu spüren. In Schleswig-Holstein gehören Hochwasser, Sturm- und Springfluten zu den üblichen Wetterbedingungen. Die Insulaner auf den nordfriesischen Inseln sind darauf eingestellt, sich in Notsituationen gegenseitig zu helfen. Am Festland schützen Deiche die Bewohner vor Hochwasser.
Im nördlichsten Bundesland gehört der Selbstschutz ganz selbstverständlich zur privaten Vorsorge, aber auch zur staatlichen Daseinsvorsorge. Doch infolge des Klimawandels sind Stürme und Hochwasserereignisse in den vergangenen Jahren unberechenbarer geworden.
Starkregen, Überschwemmungen oder Erdrutsche können enorme finanzielle Schäden an Immobilien verursachen. Laut Stiftung Warentest ist daher eine umfassende Versicherung gegen Elementarschäden dringend zu empfehlen. Zwar verfügen viele Hausbesitzer über eine klassische Wohngebäudeversicherung, doch der entscheidende Zusatzbaustein, der Elementarschutz, fehlt oft.
In einem aktuellen Vergleich testete die Stiftung Warentest ausschließlich Tarife, die alle wesentlichen Risiken abdecken. Dazu zählen Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel sowie Elementarschäden wie Überschwemmung oder Rückstau. Gerade Letztere werden noch immer unterschätzt: Nur etwa die Hälfte der Immobilieneigentümer in Deutschland hat diesen Schutz in ihrer Police integriert.
Große Unterschiede bei Preis und Leistung
Mehr als die Hälfte der untersuchten Versicherungen erhielt von den Testern das Urteil „sehr gut”. Dennoch schnitten 68 Tarife mangelhaft ab, da sie bei grober Fahrlässigkeit Leistungen kürzen. Die Beitragsunterschiede zwischen den Anbietern sind erheblich: Ein höherer Selbstbehalt kann die jährlichen Kosten deutlich reduzieren. Zudem schützt er die Versicherten vor möglichen Vertragskündigungen, da kleinere Schäden nicht gemeldet werden müssen. Nach jeder Schadensmeldung hat der Versicherer nämlich das Recht, den Vertrag zu beenden. Wer dann nach einer neuen Police sucht, hat häufig Schwierigkeiten, einen Anbieter zu finden.
Staatliche Regelung in Planung
Angesichts zunehmender Naturgefahren – wie der Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021 – plant die Politik, den Schutz breiter aufzustellen. Im Zuge der Koalitionsverhandlungen haben Union und SPD die Einführung einer Versicherungspflicht gegen Elementarschäden angekündigt. Demnach sollen künftig alle Wohngebäude in Deutschland automatisch gegen Risiken wie Hochwasser, Starkregen oder Erdbeben abgesichert sein. Vorgesehen sind zudem eine staatliche Rückversicherung sowie eine Opt-out-Regelung, um sicherzustellen, dass die Prämien auch in gefährdeten Regionen bezahlbar bleiben. Die detaillierten Ergebnisse des Stiftung-Warentest-Vergleichs finden sich unter www.test.de/wohngebaeudeversicherung.
Haben Sie Fragen dazu, wie Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung gut gegen extreme Wetterereignisse schützen können?
Kontaktieren Sie uns ganz unverbindlich.
Wir beraten Sie gern.
Das könnte Sie auch interessieren: Klimaschutz: Kosten-Nutzen-Rechnung muss stimmen