Hintergrund dieser Entscheidung sind die aktuellen Inflationsdaten, die sich weiter rückläufig entwickeln. Für Immobilieninteressenten ergibt sich daraus ein grundsätzlich positives Signal: Ein sinkendes Zinsumfeld kann mittelfristig zu besseren Finanzierungskonditionen führen – auch wenn dieser Effekt derzeit noch nicht überall spürbar ist.
Die aktuellen Zahlen zur Preisentwicklung im Euroraum stützen die Entscheidung der EZB. Sowohl die Gesamtinflation als auch die sogenannte Kerninflation – also die Preissteigerung ohne Energie und Nahrungsmittel – haben sich zuletzt abgeschwächt. Auch bei den Dienstleistungen hat der Preisdruck spürbar nachgelassen. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass sich die Inflationsrate langsam, aber stetig dem mittelfristigen Inflationsziel von zwei Prozent annähert.
Ökonominnen und Ökonomen begrüßen die Maßnahme, wenn auch mit unterschiedlichen Nuancen. Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts, verweist auf das wachsende Risiko weltwirtschaftlicher Unsicherheiten – etwa durch die handelspolitischen Spannungen mit den USA. Vor diesem Hintergrund sei die Zinssenkung eine vorbeugende Maßnahme.
Lena Dräger, Professorin für Geldpolitik am Institut für Weltwirtschaft in Kiel, bewertet die Entscheidung als wichtigen Schritt, fordert aber angesichts der fragilen Konjunktur eine klare geldpolitische Kommunikation.
Auch die neuen Werte des IMK-Inflationsmonitors der Hans-Böckler-Stiftung bestätigen die Entscheidung der EZB. Die Teuerung liegt in acht von neun Haushaltstypen leicht unter der Zielinflation, was die Zinssenkung der EZB rechtfertigt und eine weitere Lockerung der Geldpolitik sinnvoll erscheinen lässt.
Trotz der Leitzinssenkungen ist bislang kein deutlicher Rückgang der Bauzinsen zu verzeichnen. Im Gegenteil: Nach Angaben des Analysehauses Barkow Consulting stiegen die Zinsen für zehnjährige Immobilienkredite zuletzt sogar auf ein Sieben-Monats-Hoch. Experten führen dies unter anderem auf die hohe Neuverschuldung des Bundes zurück, die dem Markt Kapital entzieht und damit die Refinanzierungskosten der Banken erhöht.
Dr. Silke Tober, IMK-Expertin für Geldpolitik und Autorin des Inflationsmonitors, hält weitere Zinsschritte der EZB für dringend erforderlich, da die Geldpolitik im Euroraum bereits vor den Erschütterungen durch die erratische Politik der US-Regierung zu restriktiv für die schwache wirtschaftliche Dynamik gewesen sei.
Auch wenn die direkten Auswirkungen der EZB-Zinssenkungen auf Baufinanzierungen derzeit begrenzt sind, schafft die geldpolitische Lockerung langfristig ein günstigeres Umfeld für Kreditnehmer. In Kombination mit teilweise noch moderaten Immobilienpreisen ergeben sich attraktive Einstiegschancen für Kaufinteressenten.
Fazit: Wer über den Erwerb von Wohneigentum nachdenkt, sollte die Entwicklungen am Zins- und Immobilienmarkt genau beobachten und sich frühzeitig beraten lassen. Gerade Schleswig-Holstein bietet privaten Immobilieninvestoren aufgrund der moderaten Preisentwicklung gute Chancen für erfolgreiche Investitionen.
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