Für die Gewinnung von Energie werden zu einem wesentlichen Teil noch immer konventionelle bzw. fossile Energieträger wie Kohle, Erdgas und Erdöl eingesetzt. Diese Energieträger werden beispielsweise in Strom oder Wärme umgewandelt oder als Kraftstoff im Verkehr genutzt. Langfristig sollen erneuerbare Energien wie Windkraft, Photovoltaik und Biogas im Rahmen der Energiewende konventionelle Energieträger ablösen.
Für die Stromerzeugung ist Erdgas nach wie vor bedeutsam. Im ersten Quartal 2022 waren 13,0 Prozent des in Deutschland erzeugten und in das Stromnetz eingespeisten Stroms aus Erdgas erzeugt worden. Insgesamt wurden im ersten Quartal 2022 in Deutschland 3,7 Prozent mehr Strom ins Netz eingespeist als im ersten Quartal 2021.
Die Statistik erfasst den Energieverbrauch für die Industrie und private Haushalte getrennt. In der Industrie war Erdgas nach Angaben des statistischen Bundesamtes im Jahr 2020 mit einem Anteil von 31,2 Prozent wichtigster Energieträger. Private Haushalte deckten 2019 mit 41,2 Prozent sogar den größten Teil ihres Bedarfs an Wohnenergie durch Erdgas.
Nach den jüngsten Plänen der Bundesregierung würden private Haushalte bei einem ernsten Versorgungsengpass bei Erdgas bevorzugt beliefert. Für die Belieferung der Industrie würden Prioritäten gesetzt. Die Gefahr eines Engpasses ist in den verschiedenen Teilen Deutschlands nicht gleich groß und unterscheidet sich danach, woher das Erdgas kommt.
95 Prozent des in Deutschland eingespeisten Erdgases stammt aus dem Ausland. Russisches Gas fließt überwiegend nach Bayern und Brandenburg. Gasimporte stammen aber auch aus den drei europäischen Länder Norwegen, Niederlande und Belgien. Norwegen ist neben Russland der zweitgrößte Gaslieferant Deutschlands. Im Jahr 2021 kamen knapp 24 Prozent der EU-Erdgasimporte aus Norwegen und etwa 43 Prozent aus Russland.
Bund und Länder bauen derzeit in hohem Tempo die Infrastruktur für die Versorgung aus. Das deutsche Erdgasnetz ist über eine halbe Million Kilometer lang und verteilt Gas in verschiedenen Druckstufen an die Verbraucher. Ein geringer Teil des deutschen Bedarfs stammt aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt und wird direkt ins Netz eingespeist.
Um Preis- und Mengenschwankungen abzufedern, wird ein Teil des Erdgases zwischengespeichert. Im Juli waren die Gasspeicher zu knapp zwei Dritteln gefüllt, das entspricht in etwa dem durchschnittlichen Füllstand der Jahre 2015 bis 2020.
In Neubauten kamen Gasheizungen zuletzt immer seltener zum Einsatz. In 2021 fertiggestellten Wohngebäuden wird Gas nur noch in 34,3 Prozent als primäre Heizung genutzt. 2019 lag der Anteil noch bei knapp 42 Prozent. Immer mehr private Haushalte nutzen die Energie der Sonne zur Stromerzeugung: Im März 2022 waren auf deutschen Dächern und Grundstücken 2,2 Millionen Photovoltaikanlagen installiert. Alternativen zu Gasheizungen wären Fernwärme oder Wärmepumpen.
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