Weil niemand in die magische Glaskugel schauen kann, haben Wissenschaftler der WHU – Otto Beisheim School of Management mittels einer Delphi-Studie untersucht, wie wahrscheinlich und wünschenswert bestimmte Zukunftsszenarien für unser Leben im eigenen Heim sind. Die Delphie-Studie ist eine systematische, mehrstufige Methode, die dazu dient, zukünftige Ereignisse, Trends und technische Entwicklungen möglichst gut einschätzen zu können. Namensgeber ist das antike Orakel von Delphi, das Besuchern Rat gegeben hat.
Bei Zukunftsstudien geht es um verschiedene Zukunftszenarien und deren Auswirkungen. 60 ausgewählte Expertinnen und Experten haben in einem festgelegten Prozess über vorformulierte Zukunftsprojektionen und deren Eintrittswahrscheinlichkeit diskutiert und das wahrscheinlichste Szenario identifiziert.
Laut Studie stellt sich das zukünftige Zuhause als Ort der ständigen Veränderung dar. Der bisherige Trend zur Urbanisierung kehrt sich um in einen Trend zur Stadtflucht. Menschen werden vermehrt von der Stadt aufs Land ziehen und dort Selbstverwirklichung suchen.
Die Modernisierung der eigenen vier Wände gewinnt an Bedeutung und zieht Investitionen nach sich. Die Menschen leben überwiegend in smarten Wohnungen. Aus Sicht der Studienteilnehmer ist dieses Szenario nicht nur das wahrscheinlichste, sondern auch das wünschenswerteste.
Als etwas weniger wahrscheinlich erweist sich das zweite Szenario, in dem das Zuhause ein Ort der gleichberechtigten Selbstverwirklichung wird. Mann und Frau teilen sich die Heimarbeit gleichberechtigt. Frauen hielten dieses Szenario für wahrscheinlicher als ihre männlichen Kollegen. Das Zuhause wird zu einem Statussymbol, das man gern präsentiert – auch in den sozialen Medien.
Am unwahrscheinlichsten erscheint den Studienteilnehmern, dass das Zuhause ein Ort des systematischen Rückzugs wird. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen und wird dies auch bleiben.
Leider gibt diese Studie keine Auskunft darüber, wie sich die politischen Ziele im Wohnungsbau und für den Klimaschutz auswirken werden. Das Klimaschutzgesetz der alten und die Koalitionsvereinbarungen der neuen Regierung werden vermutlich einen wesentlichen Einfluss darauf haben, wie wir 2030 wohnen werden: Jährlich sollen bis zu 400.000 Wohnungen neu gebaut werden. 15 Millionen Elektroautos sollen bis 2030 auf deutschen Straßen rollen. Die Flächenversiegelung soll auf 30 Hektar pro Tag begrenzt, die CO2-Bepreisung alle zwei Jahre neu festgelegt, der Treibhausgas-Ausstoß um 65 Prozent gegenüber 1990 verringert werden. 40 Prozent der Energie soll aus erneuerbaren Quellen kommen.
Auf Immobilieneigentümer und Mieter werden also viele Neuerungen zukommen. Ob der Trend hin zu mehr ländlichen Wohnorten diesen Zielen entgegen steht oder sie unterstützt, ist noch nicht absehbar. Sicher ist jedoch, dass ländliches Wohnen im Flächenland Schleswig-Holstein schon immer auf Selbstständigkeit und Unabhängigkeit begründet war.
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