Ob die Stadt der Zukunft den hohen Ansprüche auch zukünftig noch gerecht werden kann, ist das bevorzugte Thema von Stadtentwicklern und Vertretern der Immobilienwirtschaft. Der Projektentwickler DC Developments fragte 10.000 Personen in Deutschland, wie sie in Städten leben und wohnen wollen. Die Ergebnisse der Stadt Kiel ermöglichen aufschlussreiche Einblicke.
In Kiel ist die Nahversorgung für 83,1 Prozent der wichtigste Aspekt einer guten Wohnumgebung, die Naherholung in Form von Parks oder anderen Grünflächen halten 59,4 Prozent für wichtig. Auf Platz drei rangieren der öffentliche Personennahverkehr, die Verkehrsanbindung durch Straßen und die Nähe zur Arbeitsstätte. Für Kielerinnen und Kieler ist auch das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Nachbarschaft ein wichtiges Kriterium.
Das Thema Nachhaltigkeit ist in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt ungefähr so wichtig wie im Rest der Bundesrepublik. Mit 34,7 Prozent ist der Anteil derjenigen, die sich am liebsten mit dem Fahrrad fortbewegen, in Kiel jedoch überdurchschnittlich groß. Die Hansestadt Lübeck kommt mit 39,6 Prozent sogar auf einen noch größeren Anteil. Bundesweit liegt er gerade einmal bei 21,9 Prozent.
Das Auto hat an der Kieler Förde weiterhin eine große Bedeutung. Mit 46,8 Prozent hat es aber einen deutlich geringeren Stellenwert als im bundesweiten Vergleich, wo 62,6 Prozent dem Auto eine vorrangige Position einräumen. Zu Fuß zum Supermarkt und zur Drogerie, zu Ärzten und Apotheken oder zum Bäcker wäre für eine Mehrheit erstrebenswert. Auffällig groß ist auch der Wunsch nach Spielplätzen, Parks und einer kinderfreundlichen Umgebung. Gewünscht sind außerdem ausreichende Angebote für Kinderbetreuung und eine sichere Infrastruktur zum Beispiel durch Spielstraßen.
Aus den Antworten ergibt sich folgendes Bild: Für die Menschen im Norden haben kurze Wege, lokale Verbundenheit und das Gemeinschaftsgefühl eine hohe Priorität. Genau diese Faktoren treffen auch auf das Leben im Dorf zu. Zugehörigkeit und Identifikation mit der Nachbarschaft schaffen Vertrauen und sind wichtige Voraussetzungen für ein gutes Lebensgefühl. Offenbar ist die „Verdorfung“ ein neuer Trend in der Stadtentwicklung.
Wie die Städte die Wünsche ihrer Bewohner:innen umsetzen können, ist unterschiedlich. Schließlich unterscheiden sich alle Städte hinsichtlich ihrer Voraussetzungen und Tradition. So ist zum Beispiel Internationalität für 21,6 Prozent der Hamburger:innen sehr wichtig, während darauf in München nur 16,1 Prozent Wert legen.
Wie der Umbau der Städte vonstatten gehen kann, hängt davon ab, wie ausgeprägt die Belastungen durch Lärm, Schmutz, Autoverkehr, knappen Wohnraum und die Probleme des Einzelhandels sind. Begriffe wie Smart City, 15-Minuten-Stadt, Urban Gardening und Digitalisierung stammen aus hoffnungsvollen Konzepten, sind aber noch überwiegend Theorie.
Die Menschen werden auch in Zukunft bevorzugt in Städten wohnen. Zum Glück schreitet die Urbanisierung in den westlichen Ländern nur noch langsam voran. Die dadurch gewonnene Zeit ist eine große Chance, die Städte im Einklang mit den Menschen umzubauen.
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