In vielen Haushalten verbreiten Holzkamine eine behagliche Wärme und schaffen eine gemütliche Atmosphäre. In Zuge der Diskussionen über den Klimaschutz denken jetzt immer mehr Nutzer über umweltverträgliche Heizmethoden nach. Dabei geht es um die Nachrüstung bestehender Anlagen und effizientere Methoden der Befeuerung. Denn 17 Prozent der Feinstaubbelastung wird durch Kaminöfen und Festbrennstoffheizungen verursacht. Manchmal ist die Anschaffung einer neuen Anlage sinnvoller als ihre Nachrüstung. 70.000 Einzelraumfeuerungsanlagen werden in Deutschland jedes Jahr neu installiert.
Kamine, die mit festen Brennstoffen betrieben werden, müssen bereits seit dem 31. Dezember 2020 den Vorgaben der Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchV) entsprechen. Sie regelt die Grenzwerte und Fristen für Öfen, die keine Genehmigung brauchen. Kamine, Kaminöfen und Öfen, die zwischen Januar 1985 und Dezember 1994 installiert wurden, müssen die vorgegebenen Feinstaub- und Kohlenmonoxidwerte einhalten. Kamine, die nach dem 1. Januar 1995 installiert wurden, müssen bis 2024 aufgerüstet werden.
Ausnahmen bestehen für historische Kaminöfen, Herde, Badeöfen und handwerklich vor Ort eingesetzte Grundöfen. Verschiedene, sehr alte Feuerungsanlagen kann man im Freilichtmuseum in Molfsee bei Kiel bewundern.
Der Bundesrat hat am 17. September 2021 einer Änderung der BImSchV zugestimmt. Danach müssen neu errichtete Pelletheizungen, Kachelöfen oder Kamine künftig einen Schornstein haben, dessen Austrittsöffnung so weit über das Dach hinaus ragt, dass Abgase von der natürlichen Luftströmung fortgetragen werden können. So soll die Luftqualität insbesondere in Wohngebieten geschützt werden. Nach den bisherigen Regelungen können sich Luftschadstoffe an windstilleren Orten zwischen Häusern sammeln, wo sie zum Risiko für die menschliche Gesundheit werden.
Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP hat mit mehreren Industriepartnern eine neue Technologie entwickelt, die es ermöglicht, neue Holzkamine sicher und umweltfreundlich zu betreiben. Damit tragen sie dazu bei, die politischen Klimaschutzziele in Deutschland zu erreichen. Unabdingbare Voraussetzung sind saubere und hocheffiziente Verbrennungstechnologien.
Durch die optimale Bedienung des Holzkamins wird der Ausstoß von Emissionen – Verbrennungsgerüche oder Ultrafeinstaubpartikel – vermieden. Die Innovation der neuen T2O2-Regeltechnologie liegt in Berechnungen, die den Sauerstoffbeiwert ermitteln. Dabei helfen robuste, langlebige und preiswerte Sensoren, die den Verbrennungsprozess zu jedem Zeitpunkt des Betriebs analysieren. Der Verbrennungsprozess wird durch ein Verbrennungsluftzufuhrsystem gesteuert. Die drei Verbrennungsluftströme werden getrennt voneinander eingestellt. Im Ergebnis zeigen sich signifikant geringere Emissionen.
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