Das ist die aktuelle Ausgangslage: Nach Angaben des Bundesministeriums für Wohnen, Städtentwicklung und Bauwesen wird noch über 80 Prozent der Wärmenachfrage durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern gedeckt. Über 40 Prozent des in Deutschland verbrauchten Erdgases wird verbrannt, um Gebäude zu beheizen und mit Warmwasser zu versorgen. Von den rund 41 Millionen Haushalten in Deutschland heizt nahezu jeder zweite mit Erdgas, gefolgt von Heizöl mit knapp 25 Prozent und Fernwärme mit gut 14 Prozent.
Stromdirektheizungen und Wärmepumpen machen jeweils nicht einmal drei Prozent aus. Die übrigen sechs Prozent entfallen auf Heizungen für feste Brennstoffe wie Holz, Holzpellets, sonstige Biomasse und Kohle. Der Gebäudesektor macht damit gut 15 Prozent der deutschen Gesamtemissionen aus.
Die dem Sektor Gebäude zuzuordnenden Emissionen sind von 1990 bis 2021 zwar um beachtliche 55 Prozent gesunken, dennoch hat der Gebäudesektor im Jahr 2021 erneut die nach dem Klimaschutzgesetz zulässige Jahresemissionsmenge um 2,2 Prozent überschritten.
Eine Befragung durch die gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online zeigt eine Verunsicherung unter Hauseigentümern – aber auch eine breite Zustimmung zur Wärmewende. 79 Prozent sind dafür, dass veraltete fossile Heizungen durch klimafreundliche ausgetauscht werden.
Nichts wird so heiß gegessen wie gekocht. Das gilt auch für die Wärmewende. Der Übergang zu einem klimaverträglichen Umgang mit CO2 wird pragmatisch und sozial verträglich gestaltet. Es gelten Übergangsfristen, technologieoffene Optionen und Befreiungen in besonderen Situationen.
Neben der Festlegung der 65-Prozent-Vorgabe für erneuerbare Energie bei neuen Heizungen, sieht das neue Gesetz angesichts der aktuellen Lage auf den Energiemärkten einige Vorgaben für die Erhöhung der Energieeffizienz vor. Das sind Maßnahmen, die schnell wirken und gewährleisten sollen, dass Heizenergie effizient genutzt wird – egal ob mit fossilen Energien oder mit erneuerbaren Energien erzeugt. Dafür gewährt der Staat Fördergelder.
Der Umbau der Wärmeversorgung ist wegen der großen Vielfalt an Gebäuden und wegen der unterschiedlichen Situation der Eigentümer und der Auswirkungen auf die Mieter mit Herausforderungen verbunden. Die derzeitige Situation auf den Energiemärkten und die sprunghaft angestiegenen Preise für Erdgas und andere fossile Rohstoffe zeigen jedoch, dass dieser Umbau nicht nur aus klimapolitischen Gründen notwendig ist, sondern auch aus sozialen und versorgungstechnischen Gründen.
Mittel- bis langfristig ist eine Wärmeversorgung auf der Basis von erneuerbaren Energien sehr viel kalkulierbarer, kostengünstiger und stabiler als die bisher übliche Wärmeversorgung. Insbesondere die Nutzung der überall kostenlos verfügbaren erneuerbaren Umweltwärme mittels Wärmepumpen, Solar- und Geothermie wird zukünftig eine entscheidende Rolle zukommen.
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