Wirtschaftsminister Robert Habeck hat wegen der angespannten Lage am Gasmarkt die nächste Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Er fordert die Bundesbürger ausdrücklich auf, Energie zu sparen – und zwar jede Art von Energie. In Schleswig-Holstein ist der Energieverbrauch wegen der Wetterverhältnisse höher als in vielen anderen Bundesländern, sparen ist also besonders sinnvoll.
Die Reaktionen auf diese Aufforderung sind unterschiedlich. Aus Sicht des Deutschen Mieterbundes (DMB) wäre eine gesetzlich vorgeschriebene Drosselung der Heizungstemperatur für den Wohnungsbereich der völlig falsche Weg. Sie träfe in erster Linie diejenigen, die etwa aufgrund ihres Alters oder einer Erkrankung auf höhere Wohnungstemperaturen angewiesen sind. Zudem werde eine solche Maßnahme dem qualitativ unterschiedlichen Gebäudebestand in keiner Weise gerecht.
Der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland hält dagegen den Vorschlag, die Mindesttemperatur abzusenken, für sinnvoll. Man müsse sich jetzt auf alle Eventualitäten vorbereiten. Alle Verbraucher, ob Mietende oder selbstnutzende Eigentümer, sind aufgefordert, ihr Heizverhalten zu optimieren.
Bereits im Sommer mit dem Energiesparen zu beginnen, soll dazu beitragen, die Gasspeicher früh im Jahr und rechtzeitig vor dem Winter gut aufzufüllen. Gut gefüllte Gasspeicher verringern die Abhängigkeit von Russland und machen die Notwendigkeit von strengen gesetzlichen Regelungen zur Verteilung des knappen Gutes weniger wahrscheinlich. Wirtschaftsminister Habeck und die Bundesnetzagentur schließen einen völligen Ausfall der russischen Gaslieferungen nicht mehr aus. In jedem Fall sei mit sehr hohen Energiekosten zu rechnen.
Einfache Verhaltensänderungen helfen durch die ungewisse Zeit:
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Lassen Sie Ihre Gasheizung durch einen Fachbetrieb warten. Damit kann der Gasverbrauch um zehn bis 15 Prozent gesenkt werden.
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Stellen Sie vorhandene Heizkörperthermostate niedriger ein oder kaufen Sie moderne Thermostate, mit denen Sie die Raumtemperatur smart steuern können. Ein Grad weniger Raumtemperatur bedeutet sieben Prozent weniger Energieverbrauch.
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Überprüfen Sie Ihr Verhalten beim Baden und Duschen. Lassen sie heißes und warmes Wasser nicht unnötig laufen.
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Achten Sie darauf, dass Heizkörper nicht durch Möbel oder Vorhänge verdeckt sind.
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Jalousien und Rollos halten im Sommer die Hitze draußen und im Winter die Wärme drinnen.
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Prüfen Sie, welche modernen Techniken Ihren privaten Verbrauch von Gas oder Öl zukünftig verringern oder ganz ersetzen können. Das ist nicht nur aus finanziellen, sondern auch aus ökologischen Gründen sinnvoll.
Der baldige Umstieg auf erneuerbare Energien ist grundsätzlich empfehlenswert. Wärmepumpen, Photovoltaik und grüne Wärme aus Wärmenetzen sollen die Abhängigkeit von Gas in Zukunft verringern. Immerhin geht es voran: Nach Angaben des statistischen Bundesamtes stieg der Anteil erneuerbarer Energien in Neubauten zwischen 2015 und 2021 von 61,5 auf 70,7 Prozent.
Haben Sie Fragen dazu, welche modernen, ökologischen Heizsysteme dabei helfen, Energie zu sparen?
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