Das Solarpaket eröffnet vielfältige Möglichkeiten für den Ausbau erneuerbarer Energien, der für die Erreichung der Klimaziele entscheidend ist. Künftig können Privatpersonen ohne aufwändige Genehmigungsverfahren Mini-Solaranlagen auf dem Balkon betreiben. Außerdem werden bürokratische Hürden für Solaranlagen auf Äckern und Feldern abgebaut und Vermieter können in Mehrfamilienhäusern Photovoltaik-Strom für ihre Mieter produzieren.
„Das Solarpaket ist ein wichtiger Meilenstein zur Beschleunigung des Erneuerbaren-Ausbaus“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Es ist ein wichtiger Baustein zur Umsetzung der europäischen Ziele. Im Fokus des Solarpakets stehen sogenannte benachteiligte Gebiete, deren Böden nur geringe landwirtschaftliche Erträge zulassen. Diese Flächen können nun leichter für PV-Freiflächenanlagen genutzt werden.
Ein wichtiger Bestandteil des Solarpakets ist die Vereinfachung der Nutzung von Balkonkraftwerken für jedermann.
Auch wenn noch nicht alle praktischen Details abschließend geklärt sind, steht dem beschleunigten Ausbau der Solarenergie rechtlich nichts mehr im Wege. So wird in Deutschland die bisherige Höchstgrenze für die Einspeisung aus der Steckdose auf den internationalen Standard von 800 Voltampere angehoben. Damit entfällt für die meisten Steckdosen-Solaranlagen die Begrenzung auf 600 Voltampere. Balkonkraftwerke müssen nach Inkrafttreten des Gesetzes künftig nur noch im Marktstammdatenregister bei der Regulierungsbehörde gemeldet werden.
Die Stiftung Warentest hat acht gängige Balkonkraftwerke getestet. Alle konnten Strom erzeugen und direkt verbrauchen, drei Anlagen fielen jedoch durch. Die Preise für die Anlagen liegen zwischen 500 und 900 Euro, Tendenz fallend. „Schon nach fünf Jahren kann sich eine Balkon-Solaranlage amortisieren“, sagt Testleiter Dirk Lorenz, „abhängig von Anschaffungskosten, Förderung, Jahresertrag und verbrauchtem Strom“.
Die Hälfte der Solaranlagen schneidet im Test der Stiftung Warentest ausreichend oder mangelhaft ab, drei Anlagen sind befriedigend. Bei drei Modulen brach das Glas bei Schnee- und Sturmsimulation. Ein von mehreren Anbietern genutzter Wechselrichter kann andere Elektrogeräte und Funkverbindungen stören. Die Bundesnetzagentur hat ihn zur Überprüfung vom Markt genommen.
Nur eine Anlage kann im Test überzeugen: Sie produziert ordentlich Strom, trotzt Sturm und Hagel und ist relativ einfach zu montieren. Es ist die günstigste Anlage im Test – aber ein Auslaufmodell.
Bei direkter Sonneneinstrahlung produzieren alle getesteten Anlagen reichlich Strom. Schatten oder Laub auf den Modulen reduzieren den Stromertrag erheblich. Im Test waren die Module zu einem Viertel verdeckt. Im besten Fall lieferten sie dann nur noch etwas mehr als die Hälfte ihrer Leistung.
Es wird empfohlen, die Module an einem sonnigen Standort und in einem Winkel zu montieren. Der Test Balkon-Solaranlagen ist in der Mai-Ausgabe 2024 der Zeitschrift test und unter www.test.de/balkonkraftwerke zu finden.
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